{rezension} alles okay - nina lacour

Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.
(Klappentext)


Tiefgründig, berührende, teilweise sehr traurig und melancholisch und vor allem besonders und ein wenig poetisch. Genau so ist die Geschichte von Marin, keine leichte und lockere Lektüre, sondern eher das Gegenteil ist.
Für Marin beginnt ein neuer Lebensabschnitt am College, doch sie ist nicht glücklich und aufgeregt. Stattdessen fühlt sie sich einsam, ist in großer Trauer wegen ihrem Großvaters, liebevoll von ihr Gramps genannt, und will auf keinen Fall mehr über das Geschehene nachdenken. Nachdem Gramps gestorben ist, war es für Marin die einzige Option so schnell wie möglich fluchtartig ihr Zuhause zu verlassen und seit dem hat sie nicht ein einziges Mal bei ihrer besten Freundin Mabel gemeldet. Und dann in den Weihnachtsferien besucht Mabel und gibt Marin die Möglichkeit über das Geschehen zu reden, was Marin selbst aber unmöglich erscheint. 
Zu Beginn des Buches war die Stimmung gedrückt und schwermütig und obwohl das nicht einfach zu lesen ist, möchte man unbedingt erfahren, was vorgefallen ist. In Rückblenden erfährt man darüber mehr, über die Freundschaft zu Mabel und wie die Beziehung zu ihrem Großvater gewesen ist. 
Weil Marin in dieser schwieriger Gefühlslage ist, war es für mich nicht einfach, sie sympathisch zu finden. Hauptsächlich tat sie mir total leid, dass es ihr so schlecht geht und sie das alles durchmachen muss.
Mir hat es ziemlich gut gefallen, wie Mabels Besuch der Anfang eines Wendepunkts für Marin ist und die starke Loyalität ihrer besten Freundin und ihre Hartnäckigkeit. Mabel steht zu ihr und lässt nicht locker es zu versuchen zu Marin durchzudringen, um ihr zu helfen. Ich fand es toll, dass die Freundschaft der beiden so eine wichtige Bedeutung hatte und Marin auch merkt, dass es Leute gibt, denen sie wichtig ist.
Nina LaCour schreibt auf eine einzigartige Weise leicht poetisch und schafft es überzeugend die Gefühle und Gedanken von Marin zu beschreiben, ihre Einsamkeit, ihren Verlust, ihre Angst und alles andere. Die Handlung ist insgesamt eher ruhig und im Vordergrund steht die Zeit, die Marin und Mabel gemeinsam verbringen und die Einblicke in die Vergangenheit. Und etwas anderes hätte die Geschichte auch nicht gebraucht und endet nach knapp 300 Seiten total passend und authentisch.


Leseempfehlung für ein nachdenkliches und bewegendes Buch über Trauer, Verlust, Einsamkeit und Freundschaft.


Vielen Dank an den Hanser Verlag für die
Bereitstellung des Rezensionsexemplares.



1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Callie,

    ich habe das Buch auch erst vor kurzem endlich mal gelesen, aber kann mich deiner Rezension nur anschließen. Wie du fand ich die Geschichte melancholisch und wunderschön, und die Freundschaft toll beschrieben!

    Liebe Grüße
    Dana

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