Leises Mädchen – Laute Welt
Debbie geht nicht gerne unter Leute. Sie schreibt lieber Textnachrichten als zu telefonieren und steht auf Partys immer abseits. Ein perfekter Tag ist für Debbie, wenn es draußen regnet und sie mit einer Tasse Tee und einem Buch auf dem Sofa liegen kann. Natürlich fragt sie sich, ob etwas mit ihr nicht stimmt. Aber sie ist eben einfach glücklich mit sich selbst. Und mit Jason, der sie so akzeptiert, wie sie ist. Auch ohne viele Worte. Was soll daran verkehrt sein?
Quiet Girl erzählt in warmherzigen Dialogen und mit ausdrucksstarken Bildern eine einfühlsame Geschichte für alle, die einfach mal die Welt leise drehen wollen.
Aus dem neuen Loewe Graphix Programm hat mich dieses Comic-Buch angesprochen und ich war gespannt auf die Cartoons und Illustrationen von Debbie Tung.
In "Quiet Girl - Geschichten einer Introvertierten" stellt sich auf knappen 200 Seiten kurze Situationen mit Gedanken und Dialogen mit sich selbst als Protagonistin dar. Dabei war sie inspiriert von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen aus ihrem Alltag, auch ihr Mann Jason kommt in den Zeichnungen vor.
Debbie ist eine eher stille und leise Person, wenig gesellig und ist glücklich über Wochenenden, wo sie die Zeit allein für sich nutzen kann, z.B. um kreativ zu sein oder es sich mit Tee und einem Buch gemütlich zu machen. Für Partys oder Ähnliches sucht sie nach Ausreden, fühlt sich deswegen aber gleichzeitig auch schuldig. Nach Treffen mit mehreren Menschen ist ihr innerer Akku meistens leer und plaudern mit Fremden fallen ihr schwer. Unterstützung hat sie von ihrem extrovertierten Mann, der genau weiß, wie sie tickt.
Bei manchen Momenten, in denen Debbie nervös ist und sich Sorgen macht, wirkten ihre Gefühle aus meiner Sicht normal, etwas was bestimmt viele Menschen nachvollziehen können. Jedoch verbringt sie extrem viel Zeit allein und Begegnungen mit Anderen, die nicht zu ihrem kleinen engen Kreis gehören, vermeidet sie und empfindet nichts Positives daran.
Ich will ihr ihr Empfinden nicht absprechen, auf mich machte sie aber einen einsamen Eindruck, mehr als nur introvertiert zu sein. Im Laufe des Buches entdeckt Debbie auch weitere Charakterzüge an sich und deswegen finde ich den Untertitel nicht ganz passend gewählt.
Mir hat es gut gefallen, dass Debbie eine charakterliche Entwicklungsreise durchmacht - mit Selbstakzeptanz und der Erkenntnis sich nicht mehr verstellen zu müssen, nur weil sie so ist, wie sie ist.
Insgesamt hat mir dieses Werk der Autorin/Illustratorin/Cartoonistin gut gefallen, es waren interessante und einfühlsame Einblicke in ihr Leben. Ein wenig schade fand die meist negative oder traurige Stimmung bei einzelnen Szenen und Debbies Gedanken.
Cartoons und Illustrationen von Alltagssituationen der Autorin als Protagonistin, die introvertiert ist, aber noch mehr Charakterzüge hat, deshalb finde ich den Untertitel nicht ganz passend und die Stimmung war die meiste Zeit etwas zu bedrückend und traurig.
Vielen Dank an den Loewe Verlag für die
Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
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