{rezension} digby #01 - stephanie tromly



Beschossen. Inhaftiert. Gekidnappt. Ein ganz normaler Tag mit Digby: Bei Digby muss man auf alles gefasst sein. Das war Zoe in dem Moment klar, als sie seine Bekanntschaft machte. Nicht klar war ihr allerdings, dass sie mit ihm auch gleich von einer gefährlichen Situation in die nächste geraten würde. Denn Digby setzt alles daran, den Fall seiner kleinen Schwester, die vor acht Jahren entführt wurde, aufzuklären. Wie er es aber anstellt, dass Zoe mit ihm bei einem Gynäkologen einbricht, kurzzeitig auf der Polizeiwache landet und an einen Drogenhändlerring gerät? Keine Ahnung. Nur eines weiß sie genau: Ein Plan B wäre jetzt gerade sicher nicht verkehrt.
(Klappentext)



Von dem Klappentext her hörte sich das Buch interessant an und deswegen war ich gespannt auf die Persönlichkeit von Digby und die ganze Geschichte. Komplett überzeugen konnte mich das Buch, aber leider nicht.
Gleich zu Beginn ist mir der Schreibstil der Autorin aufgefallen, der sich eher auf Dialoge fokussiert und Beschreibungen meist in den Hintergrund rückten. Damit meine ich nicht, dass das Buch fast nur aus Dialogen besteht. Aber die Geschichte hätte für mich durch den Schreibstil bildlicher verdeutlicht werden können und ich hätte hier und da ein paar mehr Details über Umgebung oder von Personen und Situationen schöner gefunden. Das hat mich nicht direkt gestört, aber ich hätte es mir schöner gewünscht, aber das ist auch ein bisschen Geschmackssache.
Trotzdem war das Buch flüssig geschrieben und ich konnte die Geschichte relativ schnell lesen.
Zoe, als Erzählerin, und Protagonistin ist leider mein größter Kritikpunkt an dem Buch. Sie wechselt ständig ihre Meinung und will zunächst eigentlich nichts mit Digby zu tun haben, macht dann aber sehr schnell trotzdem was er sagt und macht bei Dingen mit, die sich nicht unbedingt machen würde. Ich hatte das Gefühl, dass damit verdeutlicht werden sollte, das Zoe Digby eigentlich, vielleicht auch unterbewusst, doch mag und auch die Aktionen von ihm insgeheim gut findet. Und dass sie doch nicht unbedingt das ''brave Mädchen'' ist. Das war für mich aber kein Grund, sie so charakterlich darzustellen. Zoe hat selten eine eigene Meinung, die sie vertritt, und wirkt meist nicht sehr selbstsicher und oft naiv.
Die Hauptperson Digby dagegen fand ich deutlich interessanter und auch ein wenig vielschichtiger. Er ist des öfteren mal dreist, weiß genau was er will und ist zusätzlich auch ziemlich schlau. Zunächst wirkt er auf Ausstehende nur sonderbar und ein wenig anders, aber dahinter steckt ein kleines Genie, das keine besonders gute familiäre Vergangenheit hat. Mir hat gut gefallen wie seine Pläne letztendlich zusammenhängen und auch wie er detektivisch immer durchdacht handelt. Wie er oft mit Zoe umgegangen ist, fand ich jetzt nicht unbedingt toll, aber es hat zu ihm gepasst.
Die Nebencharaktere wie Sloane und Henry fand ich schön für die Geschichte und ich bin gespannt, ob man sie im zweiten Band noch näher kennenlernt.
Was mir gut gefallen hat, war die Handlung und allgemein die Story. Es hat konnte mich unterhalten und auch die Thematik mit Entführung und Drogen war interessant gemacht. Hier fand ich auch schön, dass sie immer wieder Randfiguren aufgetaucht sind und die einen Teil der Handlung unterstützt haben. Allgemein die Aktionen von Digby im Schlepptau mit Zoe und Henry konnten mich oft zum Lachen bringen und es hat Spaß gemacht, zu sehen wie sie versuchten die verbrecherischen Angelegenheit aufzuklären. Zwar wirkte es ab und zu ein wenig chaotisch, aber das hat mich nicht wirklich gestört.
Eine Liebesgeschichte stand im Buch nicht im Vordergrund, wurde ab und zu ein wenig angedeutet.
Ingesamt hab ich mich bei der Bewertung ein wenig schwer getan und hauptsächlich der Charakter von Digby und die Handlung haben dafür gesorgt, dass ich dem Buch noch knappe 3 Blumen gegeben habe. Ich hoffe der zweite Band, dass der zweite Band mich mehr überzeugen kann.


Interessante detektivische Handlung und mit Digby ein toller facettenreicher Charakter. Den Schreibstil hätte ich mir bildlicher gewünscht und Zoe hat mich als Protagonistin leider fast nur genervt.



Vielen Dank an den Oetinger Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.


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