{rezension} the way you crumble - nena tramountani

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Echo & Alexis: Ihr Leben schmeckt schon immer bitter. Nur er besitzt die Gabe, es zu versüßen.
Echo ist wütend. Wütend auf ihre Mutter, die sich das Leben nahm, aber am meisten auf sich selbst, weil sie sich wie eine Versagerin fühlt. Nur ihrem Großvater zuliebe nimmt sie einen Aushilfsjob im Sternerestaurant Prisma an und ist überrascht, als sie Gefallen am Konditorhandwerk findet – und an ihrem Kollegen: Alexis ist der jüngste Sohn der Restaurantbesitzer und mindestens genauso wütend wie sie. Er versucht nicht, Echo gute Ratschläge zu geben, doch das hat einen ernsten Grund: Alexis spricht nicht. Offenbar braucht er Hilfe, aber wie soll jemand wie sie ihm schon helfen? Während sie Seite an Seite feine Desserts kreieren, lässt Alexis‘ Nähe Echos Nervenenden vibrieren. In ihr keimt plötzlich Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft auf – wäre da nur nicht ihre Vergangenheit, die alles zerstören könnte …
(Klappentext)


Nachdem in "The Way I Break", in dem die (Liebes-)Geschichte von Tori und Julian erzählt wird, war ich natürlich auch neugierig darauf über Echo und Alexis zu lesen.
Beide Hauptcharaktere kamen auch schon im ersten Teil der Reihe vor, aber man hatte nur wenige Infos zu ihnen bekommen und ich war umso gespannter auf viele Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. 
Echo ist gerade zum dritten Mal zurück aus einer Entzugsklinik und fest entschlossen, dieses Mal clean zu bleiben, und ihren Großvater Luke nicht zu enttäuschen. Dieser besorgt ihr den Job im Prisma und Echo denkt zuerst sie würde wegen ihrer Vergangenheit und ihrem Ruf dort überhaupt nicht reinpassen. Ihr wird aber schnell klar, dass es solche Dinge für die Besitzerin Thea (die Mutter von Julian und Alexis) nicht zählen und ihr eine richtige Chance gegeben wird. 
Überraschenderweise landet Echo schließlich in der Patisserie assistiert dort dem talentierten Konditor Alexis und merkt unerwarteter Weise, dass es ihr irgendwie Spaß macht. Die Stimmung zwischen ihr und Alexis ist jedoch vom ersten Moment an eher angespannt und ungewöhnlich. Die beiden kennen sich noch aus der Schule, Echo weiß aber nicht so recht, wie sie damit umgehen soll, dass Alexis nicht mehr spricht. Vielleicht liegt es an ihrer sehr direkten und eher taktlosen Art, aber genau bei ihr kann Alexis mehr sagen, als zu anderen Menschen - besonders seiner Familie. Alexis leidet seit mehreren Vorfällen mit seinem Vater an einem selektiven Mutismus und erst recht vertraut er sich niemandem über diesen Auslöser an. Er stößt vor allem seinen Bruder Julian von sich, der ihm unbedingt helfen will, jedoch nicht zu ihm durchdringen kann.
Zitat Alexis : "Beim Aufwachen und Fertigmachen war mein Kopf voll von Echo gewesen, von ihren harten Worten
 und ihrem Schutzwall, der in sich zusammengebrochen war [...]."
Bei Echo fühlt er sich anders und mit einer Mischung aus Anziehung und Verzweiflung finden sie sexuell zueinander. Körperkontakt hilft Alexis besser zu schlafen, es beruhigt ihn. Aus seiner Sicht erfährt er sexuelle Nähe ohne den Stress einer Beziehung oder erst jemanden für einen One-Night-Stand zu suchen. Und auch Echo findet darin für sich einen ganz bestimmten Sinn. 
Genau dieser Aspekt hat mir leider an dem Buch nicht ganz so gut gefallen. Auf mich wirkte die körperliche Nähe zwischen den beiden vor allem ungesund. Der Fokus von "The Way You Crumble" liegt aber auch sehr darauf, dass Alexis und Echo realisieren, was sie da tun und auf Wegen ihre psychischen Probleme in den Griff zu bekommen. Trotz dieses Wissens und der Botschaft, die das Buch vermitteln möchte, mochte ich es im Vergleich zu einem Leseerlebnis mit dem Auftakt der "Hungry-Hearts"-Reihe etwas weniger.
Zitat Echo : "»[...] Ich hab so Bock darauf, jetzt schon alles über den Haufen zu werfen. Mich fallen zu lassen und aufzugeben. [...]« "
Echo geht einmal die Woche zu einer Selbsthilfegruppe, hat Soula, die sie als Sponsorin dabei unterstützt. Ich fand es beeindruckt, wie gut die Autorin Echos innere Kämpfe dargestellt hat. Wie schwer es Echo fällt und ihr Streben danach, für sich selbst das Ziel zu finden, clean zu werden und nicht wegen anderen Menschen. Oft denkt Echo an Momente zurück, in denen sie unter Drogen stand, und ihr Zustand währenddessen, daran, was sie in ihr ausgelöst wurde. Es fällt ihr alles andere als leicht gegen einen möglichen Rückfall zu verhindern.
Ich mag die Art so gerne, wie Nena Tramountani schreibt, ihre besondere und gelungene Wortwahl. So intensiv voller Gefühle, dabei ernstere Thematiken anspricht und tiefgründigere Charaktere erschafft. Toll fand ich auch, dass die Patisserie eine kleinere Rolle gespielt hat und Tori und Julian öfters vorgekommen sind.


Mochte ich etwas weniger als den ersten Teil. Aber trotzdem ein empfehlenswertes besonderes Buch, das Drogensucht und selektiven Mutismus in Kombination mit einer Liebesgeschichte thematisiert.


Vielen Dank an den Penguin Verlag und das Bloggerportal für die
Bereitstellung des Rezensionsexemplares.


 
The Way I Break                                                                                                                                       The Way You Crumble                                                                                                                                The Way We Melt


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