{rezension} liebe ist wie drachensteigen - ashley herring blake

Lass es gut sein. Diesen Rat bekommt Hadley oft genug zu hören, seit sie von der Affäre ihres Vaters erfahren hat. Aber Hadley will es nicht gut sein lassen, sie will wütend sein und in Frieden gelassen werden. Am allermeisten von ihrem Vater.
Sam hat das Drama in seiner Familie auch langsam satt. Noch immer leidet er unter der Trennung der Eltern und dem Umzug in eine neue Stadt, er will einfach nur in Ruhe sein Schuljahr beenden. Nach einer Beziehung sucht er nicht … zumindest nicht, bis er Hadley zum ersten Mal sieht.
Sam und Hadley verlieben sich, trotz allem oder gerade deshalb. Für einen kurzen Moment scheint ihre Liebe zu genügen, um alles andere auszublenden. Doch als eine schreckliche Wahrheit ans Licht kommt, müssen Hadley und Sam wieder alles infrage stellen.
(Klappentext)


Das Buch hat gleich einen interessanten Einstieg, da die erste Szene direkt mitten auf einer Party spielt und man die Protagonistin Hadley kennen lernt, die anscheinend öfters was mit verschiedenen Typen hat. Am Anfang war sie mir dadurch nicht wirklich sympathisch und ich konnte sie schlecht einschätzen. Allerdings hat sich das relativ schnell geändert, weil definitiv mehr dahinter steckt.
Gut gefallen hat mir an dieser Stelle auch, dass man unbedingt wissen will, was passiert bei den jeweiligen Familien ist, das alles so komplett verändert hat. 
Was mir aber schon recht früh aufgefallen ist und was ich auch echt schade fand, war die Vorhersehbarkeit. Bereits nach wenigen Kapiteln hatte ich ein ziemlich klares Gefühl, was hinter dem Ganzen steckt und wie alles zusammenhängt. Da das Buch aus zwei verschiedenen Sichten erzählt wird, hat man einen ziemlich großen Überblick, was die Spannung schon etwas mindert. Ich mochte es zwar anderseits gerne, mit Sam und Hadley die Geschichte zu erleben und mehr Gefühlseinblicke zu bekommen, aber leider eben nicht gut für die Spannung. Zudem wartet man beim Lesen irgendwie ein bisschen darauf, dass der große Konflikt passiert.
Sam war mir sofort sympathisch, er wirkt liebenswert, kümmert sich total um seine Schwester und kann super backen und kochen. Gleichzeitig tat er mir leid, weil er einsam ist und ihn die familiäre Situation sehr belastet.
Die Liebesgeschichte fand ich wirklich toll. Die beiden waren süß zusammen und man hat gemerkt, dass es einfach passt. Sie sind zwar unterschiedlich, haben aber auch Gemeinsamkeit, wie die Leidenschaft Sport zu machen. In der Gegenwart des anderen wirken sie glücklicher und ihre jeweilige innerliche Einsamkeit und Verletzlichkeit steht nicht im Vordergrund. Ein großer Pluspunkt war hier für mich ebenfalls, dass es authentisch wirkt und nicht zu schnell voran geht.
Und auch die Probleme dabei waren nachvollziehbar. Sam möchte eigentlich keine Beziehung mit Hadley eingehen, wofür er auch gute Gründe hat, und Hadley ist von seinem Verhalten immer wieder verwirrt und weiß gar nicht, wie sie damit umgehen soll.

Die Nebencharaktere waren für mich auch gelungen, die besten jeweils besten Freunde von Sam und Hadley, Ajay und Kat waren mir sympathisch und hatten jeder charakterlich auch etwas Besonderes. Allein Ajay hat für einige humorvolle Szenen gesorgt. Und Livy, Sams kleine Schwester, die nach dem Umzug total verloren wirkt und noch mit anderen Probleme zu kämpfen hat, aber auch Stärke zeigen kann.
Besonders gut gefallen hat mir das Ende von dem Buch. Es war genau richtig und vor allem nicht zu kitschig oder unrealistisch, und wie wichtig Familie und Liebe einfach ist. 
Schön fand ich den Schreibstil der Autorin und vor allem, wie sie und mit welchen Worte sie Dinge beschreibt. Und die Geschichte ließ sich flüssig und angenehm lesen.


Eine schöne Geschichte, die tiefsinnig und berührend über die Themen Liebe und Familie erzählt. Die Charaktere waren auch toll, nur leider insgesamt zu vorhersehbar.



Vielen Dank an den Magellan Verlag und LovelyBooks für die
Bereitstellung des Rezensionsexemplares im Zusammenhang mit der Leserunde.



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