{rezension} arkadien erwacht - kai meyer




Er senkte den Pantherschädel, leckte die Menschenhaut wie Milch von ihrem Körper und entblößte die goldenen Schuppen ihres Schlangenleibs. Die Einsamkeit Siziliens birgt düstere Mythen und Legenden. Raubtiere jagen menschliche Beute in den Hügeln. Raubtiere, die sich hinter der Maske verfeindeter Mafia-Clans verbergen. Als eine Tragödie Rosa aus New York nach Italien führt, ahnt sie nicht, dass sie viel mehr ist als nur ein Mädchen auf der Flucht. Bis sie Alessandro begegnet. Seine kühle Anmut, seine animalische Eleganz faszinieren und verunsichern sie. Nach den Gesetzen der Mafia müsste er ihr Todfeind sein – doch dann stoßen sie gemeinsam auf das uralte Geheimnis ihrer Familien...
 (Klappentext)


Die Reihe ist in Deutschland ja ziemlich bekannt, aber das Buch fiel mir nie in die Hände. Als vor ein paar Monaten eine gute Freundin von mir, das Buch las, hab ich einfach die ersten paar Seiten gelesen, aber mehr nicht. Jetzt habs ich mir erst ausgeliehen und finde es wirklich schön.
Die Charaktere haben einige Überraschungen, von denen ich wirklich am Anfang gar nichts geahnt habe. Sehr schnell war aber vorraus zu sehen, dass die meisten Personen sich in Tiere verwandeln können und wen die beiden Tiere auf dem Original-Cover darstellen sollen.
Die meisten der Personen kamen auch gewollt unsympathisch rüber. Doch bei der weiblichen Hauptperson (Rosa) ist das anders : sie verhält sich nicht sehr freundlich gegenüber ihren Mitmenschen, doch der Leser schließt sie sofort ins Herz. Und den männlichen Protagonisten (Alessandro) hab ich auch sofort gemocht, obwohl er Geheimnisse hat und er ganz klares Ziel hat.
Die Namen der Personen finde ich wirklich interessant und gut gewählt, sie passen alle perfekt in die Kulisse von Italien / Sizilien hinein. 
Das Buch war für mich auch wirklich gut, da die Kulisse so toll ist. Ich liebe Italien, obwohl ich nie dort war. Aber Kai Meyer hat es geschafft, dass ich mich beim Lesen so gefühlt habe, als wäre ich genau in Italien.
Der einzige Minuspunkt an dem ganzen Buch ist der Schreibstil : er ist zwar flüssig, aber eintönig und unkreativ. Kai Meyer benutzt sehr oft dieselben Formulierungen und die gleichen Wörter. Zwar konnte ich teilweise darüber hinweglesen, aber manchmal hat es echt total genervt :
Zitat :
''Nach einer Weile konzentrierte Rosa sich ganz auf sie, suchte nach Hinweisen, ob auch sie zu den arkadischen Dynastien gehörte. Aber sie hatte keine Ahnung, wie sie das erkennen sollte.
[...]
Nach dem Essen schleppten die beiden sie in einen teuren Club nahe der spanischen Treppe.
[...]
 Nach einer Weile benebelten sie die wummerden Bässe und das schummerige Licht weit mehr, als der Cocktail es vermocht hätte.''
Dieses Zitate befinden sich auf einer Doppelseite und ich dachte wirklich, dass dem Autor kein besserer anfang der Sätze gelungen ist. 
Leider gibts es doch noch einen Minuspunkt. Die Kapitelüberschriften sind so geschrieben, dass man schon daraus liest, was in dem Kapitel passiert und das nahm oft die Spannung. z.b. : das verborgene Zimmer ----> das Kapitel handelt davon, dass Rosa und Alessandro ein verborgenes Zimmer finden und noch ein bisschen mehr, aber der Hauptteil ist schon verraten.
Erst jetzt beim Schreiben fällt mir noch der letzte Minuspunkt ein : Kai Meyer benutzt italienische Wörter, wie capo, consiglieri oder cimitero. Diese Wörter werden entweder direkt später oder gar nicht erklärt. So, dass der Leser verwirrt war und bei einzwei Wörtern nicht die Bedeutung kannte.
Die Geschichte des Buches ist aber wirklich gut, spannend und fesselnd.



Wäre der Schreibstil und die Überschriften besser (geheimnisvoller oder gar nicht da), wäre das Buch perfekt. Trotzdem lese ich noch Band 2 und 3, weil die Geschichte toll ist und man den Schreibstil zum Glück oft überliest.



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