{rezension} hiob von joseph roth





Das Buch handelt von dem alltäglichen Juden Mendel Singer, der sehr viele Schicksalsschläge erlebt und seinem Glauben an Gott.
Das erste Unglück für die Familie Singer ist die Erkrankung ihres vierten Kindes. Dieser ist Epileptiker und wird als Strafe Gottes angesehen. Mendel Singer führt ein Leben was als armselig angesehen wird, er ist nur Lehrer ''melamed'' und verdient kaum etwas. Deswegen ist es für ihn und seine Frau Deborah auch die anderen beiden Söhne vor dem Kriegseinzug als Soldaten zu bewahren. Einer der beiden kann nach Amerika flüchten und der andere geht freiwillig zum Militär. Als Mendel und Deborah herausfinden, dass ihre Tochter Mirjam etwas mit einem Kosaken (Soldaten) hat, entschließen sie sich nach Amerika auszuwandern und ihren kranken Sohn Menuchim zurückzulassen.




VORAB : ICH MUSSTE DAS BUCH ALS SCHULLEKTÜRE LESEN.

Irgendwie war mir das Buch von Anfang an nicht sympathisch aufgrund folgender Aspekte:

-> 1. Charaktere

-> 2. Handlung

-> 3. Sprache



1. Charaktere :

Mendel Singer wird als alltäglicher Jude beschrieben und ist gottesfürchtig und fromm. Er ist das Oberhaupt der Familie, doch eigentlich hat seine Frau mehr die Oberhand. Für mich wirkt sie oft kaltherzig und ich kann ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Zum Beispiel wendet sie sich in einem Teil des Buches von ihren anderen drei Kindern ab und kümmert sich nur noch um Menuchim und die anderen sind ihr egal.  Sie behauptet sogar nur ein Kind zu haben in ihren Gedanken. Aus diesem Grund war sie mir von Anfang an unsympathisch. Zwar sind die anderen Kinder nicht gut mit Menuchim umgegangen, doch trotzdem sind sie ja noch Deborah 's Kinder. Deborah kämpft im Buch auch stark mit der Vergänglichkeit (ihrer Schönheit) und dem Umgang der Schönheit der Tochter. Das ist der einzige Gedanken- und Gefühlsgang den ich nachvollziehen kann. Denn alles ist vergänglich und hört immer irgendwann auf, egal was es ist.

Zurück zu Mendel, ihm konnte ich keine Sympathie aufbringen, weil ich seinen Umgang mit dem Glauben nicht vollziehen kann und weil er an manchen Stellen im Roman frauenfeindlich wirkt. Er verachtet sie und meint Frauen seien nichts wert.

Menuchim 's Gefühle oder Gedanken kommen eigentlich nicht vor. Deswegen war es schwer sich eine Meinung über ihn zu bilden. Aus diesem Grund hab ich eine neutrale Sicht auf ihn.

Der ältere Sohn Jonas, der freiwillig zum Militär geht, ist nur eine Nebenfigur und seine Gedanken werden nur sehr selten aufgegriffen . Einerseits kann ich verstehen, dass er seine Familie verlassen will. Doch seine Wahl - das Militär - ist für mich keine Wahl. Es ist das Einzige was ihm übrig bleibt um vielleicht ein anderes Leben zu finden, wo der Tod sehr wahrscheinlich ist.

Schemarjah, der zweite Sohn, ist für mich eher undurchsichtig. Er flieht und findet ein neues Leben. Er will nicht in den Krieg, aber nach Identitätsverlust ändert sich auch seine Sicht. Er wirkt verloren als ob er nicht wüsste, wo er hingehört.

Zuletzt noch Mirjam, die einzige Person, die für mich einen Funken von Sympathie hat. Sie flüchtet sich nach Angst und Begierde. Sie ist ängstlich und neugierig zu gleich und diese Kombination ist irgendwie interessant, aber wirklich voll sympathisch ist sie mir nicht, nur interessant.

--> Die Figuren sind interessant, erwecken aber in mir keine Sympathie und meiner Meinung nach sollte das in einem guten Buch mindestens bei einer Person sein.



2. Handlung

Diese ist für mich seltsam und ein wenig zu sehr auf Gott bezogen. Denn in jeder Handlung und Entscheidung zieht er durch seine Regeln, die im Judentum gelten, die Fäden.

Die meisten Personen entscheiden dadurch nicht eigenständig, sondern nur so wie es die Religion ihnen vorschreibt. Mirjam, Schemarjah und Jonas handeln aber nicht nach diesen Regeln und wenden sich von der Religion ab. Mit der Eigenständigkeit der drei Kindern beginnt auch ihre Abwendung von Glauben ( Beispiel : Mirjam geht mit Kosaken und Jonas zu Militär. Diese Handlungen werden im Judentum nicht geduldet und sind gegen die Religion zu der Zeit.)



3. Sprache

Die Sätze sind kurz, einfach und klar. Sie sind nicht verworren oder mit einem verborgenen tieferen Sinn, den man erst nach langem Lesen ergründet. In der Fachsprache nennt man das Parataktisch. Diese Sprache soll an die Sprache in der Bibel erinnern.

Insgesamt lehnt das Buch an die Hiobsgeschichte an.





Allein der Sprachstil und die Charaktere haben es für mich schwer gemacht das Buch überhaupt zu lesen. Ich hab auch im Internet gelesen, dass die Sprache und die Beschreibungen den Leser an den Roman fesselt. Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen, weil mich eher Bücher fesseln, bei denen nicht alles klar und deutlich beschrieben wird.

Ich glaube wenn die Sprache ein bisschen anders wäre, könnte das Buch für mich interessanter werden.

Denn eigentlich fasziniert mich die Geschichte von New York, wo die Familie Singer in Amerika lebt. Doch das für mich interessante an New York und an die Einwandern kommt in dem Roman eigentlich nicht vor. Interessant finde ich nämlich die Fahrt über das Land nach Amerika und wie die armen Einwanderer dort sich ein Leben aufbauen. Die Singers haben aber sofort ihren Sohn und sind somit nicht ganz so schlimm am Existenzminimum wie andere es gewesen sind. Zusätzlich haben sie Kontakte und können nach kurzer Zeit in der Quarantäne ihr Leben beginnen.

Auch der Glaube an Gott und die davon abgeleiteten Handlungen haben mir nicht gefallen, sie waren für meine Ansicht zu fremdbestimmt.




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